Fachwerkhaus – aus Alt mach Neu
Die typischen Streben und Gefache eines Fachwerks verleihen dem Haus den gewissen Charm, doch hinsichtlich der Dämmung stehen die eigentlichen Besonderheiten nur im Weg.
Worin unterscheidet sich die Innendämmung des Fachwerks von herkömmlichen Dämmarbeiten?
Während eine herkömmliche Hauswand als homogener Untergrund dient, sind bei einem Fachwerkhaus verschiedene Baustoffe wie Lehm, Holz, Putz etc. gemischt. Aufgrund der unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften gibt es bei einem Fachwerk keine geschlossenen Flächen, im Gegenteil, viele Gefache schmücken die Fassade. Da sich die für das Fachwerk ausgewählten Stoffe unterschiedlich bei Feuchtigkeit ausdehnen, spricht man von einem immer arbeitenden Gebäude. Lehm verhält sich anders als Holz. Die unterschiedliche Ausdehnung der verschiedenen Stoffe kann zu Rissen zwischen Gefach und Balken führen. Das stete „Arbeiten“ eines Fachwerks erschwert eine angemessene Sanierung enorm.
Spezielle Innendämmung für Fachwerk in Ebersberg
Mineralische Dämmstoffe
Aufgrund der Besonderheiten der Fachwerkkonstruktion eignen sich mineralische Dämmstoffe für die Innendämmung besonders gut. Die Dämmstoffe nehmen die Feuchtigkeit sehr gut auf, ohne dabei die gewünschte Dämmwirkung zu verlieren. Diffusionsdichte Dämmstoffe sind für die Innendämmung von Fachwerkhäusern eher ungeeignet, da die Tauwasserzone auf der Innenseite der Fachwerkwand liegt und Materialien wie Styropor oder Mineralwolle, das gewünschte Ergebnis nicht erzielen können. Achten Sie bei der Dämmstoffauswahl darauf, dass die Materialien kapillaraktiv sind. Ist dies nicht der Fall verteilt sich die Feuchtigkeit nicht gleichmäßig über der Oberfläche des Dämmstoffs und verdunstet entsprechend unregelmäßig. Dies würde dazu führen, dass die Dämmschichtoberfläche an einer Stelle schon trocken wäre und an einer anderen Stelle noch feucht.
Referenzen zur Innendämmung
Unsere zufriedenen Kunden im Raum Ebersberg
Klassischer Schichtaufbau einer Fachwerk-Innendämmung
Anders als bei der Innendämmung im Neu- oder Altbau wird bei der Innendämmung von Fachwerkhäusern auf eine in der Innenseite angebrachte Dampfbremse oder Dampfsperre verzichtet. Auf den ersten Blick macht eine eingebaute Dampfsperre mit Sicherheit Sinn, bedenkt man aber, dass Fachwerkhäuser stets arbeiten und sich ausdehnen, ist eine defekte Dampfsperre auf Dauer schädlicher als gar keine. Fachwerkhäuser von innen zu dämmen ist eine komplexe, diffizile Arbeit, die Hausbesitzer unbedingt einem Experten überlassen sollten. Wird die Innendämmung nämlich falsch ausgeführt, sind Schäden unvermeidlich.
Der Aufbau einer Innendämmung des Fachwerks könnte so aussehen:
- Entfernung von altem Dämmmaterial, Putze oder Tapeten
- Untergrund, falls notwendig, bis zur Ausgleichsfeuchte trocknen
- Herstellung eines sauberen, haftfähigen und ebenen Untergrunds
- Lückenlose Anbringung der Dämmplatten mit Hilfe eines speziellen Klebers
- Heizungsnischen oder Fensterlaibungen in die Innendämmmaßnahme mit einbeziehen
- Wahl einer geeigneten Oberflächenstruktur.
- Der Endanstrich sollte mit einer feuchtigkeitsdurchlässigen Farbe (z.B. Silikatfarbe) erfolgen.
Typische Herausforderungen bei der Innendämmung von Fachwerken
In vielen Fällen sind Fachwerkhäuser denkmalgeschützt und lassen sich daher nicht ohne Weiteres von der Außenfassade dämmen. Dank der Innendämmung haben Sie eine ideale Alternative für ein gut isoliertes Heim. Um das Fachwerk von innen überhaupt dämmen zu können ist es wichtig, dass alle Wände trocken sind und der Schlagregenschutz intakt ist.
- Die Außenwände werden kälter
Werden die Wände von innen gedämmt, werden die Außenwände dadurch kälter. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die darin befindlichen Installationsleistungen, wie Heizung oder Wasser.
- Eine luftdichte Ausführung ist essentiell
Eine korrekt durchgeführte und komplett luftdichte Ausführung der Innendämmung ist besonders wichtig, um Wärmebrücken, z. B. im Laibungsbereich von Fenstern und damit Schimmelbildung zu vermeiden.
- Nicht jedes Dämmmaterial ist für jede Außenwand geeignet
Gerade bei Lehm-Wänden sind stark dämmende Materialien, wie Hartschaumplatten, ungeeignet. Für die Innendämmung von Fachwerkhäusern eignen sich Holzfaserplatten am besten.
- Auch die Nischen der Heizungen müssen gedämmt werden
- Eine durchgehende Wärmedämmung nicht immer möglich
Gerade in Bädern verhindern sanitäre Einrichtungen die durchgängige Wärmedämmung von innen. Auch Einbaumöbel können hierbei zu Schwierigkeiten führen.
- Die Räume werden kleiner
Seien Sie sich bewusst, dass der ohnehin schon überschaubare Wohnraum eines Fachwerks, durch die Innendämmung um einige Zentimeter schrumpfen wird.
Bestens beraten von ISOTEC aus Ebersberg
Vor allem bei der Wärmedämmung im Innenbereich von Fachwerkhäusern ist eine Beratung und Begutachtung vom Profi empfehlenswert. Oftmals werden bei Fachwerken viele Mängel entdeckt, die zunächst einmal behoben werden müssen, bevor Sie mit der Innendämmung loslegen können. Unsere Fachexperten von ISTOEC aus Ebersberg beraten Sie gerne und empfehlen Ihnen die beste Lösung.
Bei uns kommt die Innendämmung im Zuge einer Schimmelschadenbeseitigung zum Einsatz. Besonders bei denkmalgeschützter oder aufwendig gestalteter Fassade ist die Innendämmung eine Möglichkeit, die Oberflächentemperatur zu erhöhen, um somit einem erneuten Schimmelbefall vorzubeugen und zusätzlich den Dämmwert der Außenwand zu verbessern.
FAQ Innendämmung von Fachwerken
Welchen Putz verwendet man bei Fachwerkhäusern?
Bei der Verputzung des Dämmmaterials in Fachwerkhäusern sollten Sie den bereits verarbeiteten Materialien treu bleiben. Mineralische Putze eignen sich ideal für Fachwerke.
Wie ist ein Fachwerkhaus aufgebaut?
Der Aufbau eines Fachwerkhauses gleicht einem Skelett aus Holz. Die schräg eingebauten Streben geben dem Haus die nötige Stabilität, die Gefache (Zwischenräume der Streben) sind meist mit Lehm verputzt. Das Fachwerkhaus überzeugt durch die detailtreuen Verzierungen mit seinem Charm.
Matthias Gebhardt
Geschäftsführer