Neues aus der Statik: alte Mauersteine sind wichtig...

Dies erfuhren Isotec-Geschäftsführer Carsten Pläsken und Assistentin Barbara Albertsen in einem Besprechungstermin auf einer laufenden Baustelle. Anlass war die Sorge eines Mitarbeiters während der Arbeiten beim Wand abdichten. Er hatte einen porösen und sehr alten Stein in dem denkmalgeschützten Gebäude in einer wichtigen Eckposition entdeckt. Ist der Verbleib dieses Steines unter Umständen eine Gefahr für das restliche Mauerwerk, zumal an dieser Stelle?

Entwarnung kam vom hinzu gezogenen Statiker. Ja, einerseits, der Stein hat schon bessere Zeiten gesehen und ist schon in die Jahre gekommen.

Jedoch: würde man ihn entfernen, also aus dem Zusammenhang nehmen, hätte man innerhalb kürzester Zeit eine Handvoll Brösel. Der alte Stein braucht den Druck von oben und unten, rechts und links, den die „jüngeren“ Steine auf ihn ausüben. In dieser Position ist er wertvoll und kann seine eigene Form stabil halten.

Philosophisch betrachtet – jeder Vergleich hinkt,  ist ja klar – könnte man einen gewagten Blick auf unsere Gesellschaft tun.  Alt und Jung haben sich in den letzten Jahrzehnten durch verschiedene Entwicklungen in unserem Alltag, in erweiterten Familienstrukturen und Umgestaltung der beruflichen Welt (z. Z. geprägt durch Digitalisierung) immer weiter voneinander entfernt. Viele Senioren empfinden sich abgeschnitten vom Geschehen und erleben auch nicht mehr den Zusammenhalt der Familie, wie er noch im letzten Jahrhundert gepflegt wurde.

Um das Bild mit dem Stein aufzunehmen: finden wir da nicht die Parallele, dass es wünschenswert wäre, Alt und Jung in unserer Gesellschaft wieder enger zu verflechten statt zu separieren? „Druck“ im Sinne von Aufgaben teilen, gemeinsame Aktionen, jeder bringt sich ein und jeder ist ein wertvoller Bestandteil, wichtig für die Stabilität unseres menschlichen Miteinanders. … und eben auch wichtig für die Stabilität jedes einzelnen Individuums.

Ein Bild von einem alten Stein –  lädt ein zum Nach-denken.