Tipps und Tricks zur idealen Luftfeuchtigkeit
Die Ermittlung der richtigen Luftfeuchtigkeit in Räumen ist wichtig, da diese einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden hat. Ist die Luft zu trocken oder zu feucht, kann sich das negativ auf unsere Gesundheit auswirken. Es ist gar nicht so einfach, die optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung zu halten, da jeder einzelne Raum eine andere Luftfeuchtigkeit besitzt, die von der Nutzung des Raumes abhängt.
In diesem Ratgeber wollen wir Tipps geben, die optimale Luftfeuchtigkeit in den unterschiedlichen Wohnräumen zu halten.
Gefahr für Gesundheit – zu niedrige Luftfeuchtigkeit
Die falsche Luftfeuchtigkeit in Räumen kann zu einer ernstzunehmenden Gefahr für die Gesundheit werden. Liegt die relative Luftfeuchtigkeit bei unter 40%, dann ist sie zu trocken und kann die Atemwege, Nasenschleimhäute und die Augen austrockenen. Dies führt zu einer Schwächung des Immunsystems und macht den Körper anfälliger für Krankheiten. Auch die Haut kann auf ein zu trockenes Raumklima reagieren und stark austrocknen oder Juckreiz hervorrufen. Falsches Lüftungs- und Heizverhalten oder baukonstruktive Bedingungen können als Ursache für die trockene Luft vorliegen.
Gefahr für Gesundheit – zu hohe Luftfeuchtigkeit
Ab einer Luftfeuchtigkeit von 70% empfinden wird das Raumklima als unbehaglich. Wird diese Luftfeuchte überschritten, dann hat das nicht nur negative Auswirkungen auf die Möbel und Baubeschaffenheit der Wohnung oder des Hauses, sondern auch auf die Gesundheit der Bewohner. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann an Möbeln oder an Wänden Schimmelbefall hervorrufen, der Allergien, Asthma und Ekzeme hervorrufen kann. Schimmelbefall kann entstehen, wenn warme feuchte Luft auf kalte Wände trifft und sich dort Tauwasser bildet. Dabei sind sowohl ältere, als auch neuere Häuser und Wohnungen betroffen, die mangelhafte Wärmedämmungen besitzen, oder vor Bezug nicht ordentlich trockengelegt wurden. Bei hoher Feuchtigkeit besteht außerdem eine erhöhte Gefahr an einer Ausbreitung von Milben, welche Allergikern massive Probleme bereiten.
Tipp
Die relative Luftfeuchtigkeit kann mit einem Hygrometer gemessen werden. Zur Ermittlung des optimalen Lüftungszeitpunktes sollte mit zwei Hygrometern die Luftfeuchtigkeit innen sowie außen ermittelt werden.
Zu hohe Luftfeuchtigkeit:
Verhindern Sie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung in Wohnräumen, indem Sie ausreichend Lüften. Besonders in den kalten Monaten neigen wir dazu die Fenster zu schließen, damit es drinnen warm bleibt. Doch genau das ist falsch, da die feuchte Luft dann nicht mehr entweichen kann und sich Kondenswasser bildet. Im Idealfall, sollte 3-mal täglich für jeweils 10-15 Minuten stoßgelüftet werden. Richtiges Heizen kann zu einem besseren Raumklima beitragen, wenn die Luft zu feucht ist. Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in Räumen, in denen die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, da die nasse Kleidung Feuchtigkeit an die Luft im Raum abgibt. Dasselbe gilt für Bügeldampf aus dem Bügeleisen. Eine weitere einfache Maßnahme zur Senkung der Luftfeuchtigkeit ist der Einsatz eines Kondenstrockners. Eine nutzerunabhängige und energetisch sinnvolle Lösung für zu feuchte Luft sind Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Diese sind etwas kostenintensiver, sorgen aber zusätzlich für frische Luft ohne Verlust der Wärme.
Zu geringe Luftfeuchtigkeit:
Ist die Luftfeuchtigkeit in einem Raum dauerhaft zu gering, sollte man handeln und für einen Ausgleich sorgen, bevor Schaden für Mensch und Haus entsteht. Hier gibt es viele Möglichkeiten, um die optimale Luftfeuchtigkeit zu erreichen. Pflanzen sorgen nicht nur für eine schöne Atmosphäre im Raum, sondern auch für eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Gießt man sie ausreichend und benetzt zusätzlich ihre Blätter mit Wasser, dann tragen sie zu einem besseren Raumklima bei. Zusätzlich helfen Wasserquellen im Raum, wie Aquarien, oder Zimmerbrunnen. Lässt man nach dem Duschen die Tür vom Badezimmer auf, dann kann der Wasserdampf in die Wohnung ziehen und sorgt für Feuchtigkeit. Übermäßiges Lüften sollte vermieden werden. Etwas teurere Lösungen zur Raumbefeuchtung sind Luftbefeuchter.
Luftfeuchte ist nicht gleich Luftfeuchte
Innerhalb der Luftfeuchte wird zwischen der absoluten und der relativen Luftfeuchtigkeit unterschieden. Die relative Luftfeuchtigkeit gibt dabei prozentual an, inwieweit die Luft mit Feuchte gesättigt ist. Je höher die Temperatur im Raum, desto mehr Wasser kann die Luft aufnehmen. Im Gegensatz dazu beschreibt die absolute Luftfeuchte den tatsächlichen Gehalt an Wasser bzw. Wasserdampf in der Luft. Sobald die maximale Luftfeuchtigkeit erreicht ist, tritt die Sättigung ein und die Raumluft kann keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Sie gibt das Wasser an den Raum ab.
Mittels Hygrometer kann die relative Luftfeuchtigkeit bestimmt werden. Sie kann als Indikator genutzt werden, um zu Lüften bzw. die Temperatur im Raum zu erhöhen. Lassen Sie kalte, trockene Luft von Außen in den Wohnbereich, wenn die maximale Luftfeuchtigkeit erreicht ist. Alternativ können Sie heizen und dadurch die Innen-Temperatur erhöhen.
Unsere Tipps im Überblick:
Bei zu hoher Luftfeuchte:
- regelmäßig für mind. 10 Minuten stoßlüften
- Optimale Raumtemperatur halten und das Heizverhalten anpassen
- Kondenstrockner und Lüftungsanlagen unterstützen bei der Senkung der Luftfeuchtigkeit
- Nasse Wäsche nicht in diesem Raum trocknen
Bei zu geringer Luftfeuchte:
- Pflanzen im Raum platzieren
- Wasserquellen wie kleine Brunnen steigern die Luftfeuchtigkeit
- Den Wasserdampf nach dem Duschen durch geöffnete Türen nutzen