5 Irrtümer über Sommerfeuchte im Haus

Kategorien: Feuchtigkeitsursachen

Wenn es um das Thema Sommerfeuchte im Haus geht, kursieren im Internet oder in der Nachbarschaft eine Unmenge an Tipps und Empfehlungen.

Allesamt sollen die Ratschläge helfen, Innenraum-Feuchtigkeit in den warmen Monaten zu vermeiden oder zu beseitigen - und möglicherweise bereits aufgetretenen Schimmelpilzbefall zu entfernen. Neben sinnvollen und hilfreichen Ideen bestehen jedoch auch viele gravierende Irrtümer, deren Befolgung keine positiven Auswirkungen im Kampf gegen die Sommerfeuchte haben wird. Unter Umständen kann hier sogar alles noch schlimmer werden. Nachfolgend stellen wir Ihnen 5 populäre Mythen vor und zeigen, warum diese definitiv falsch und teilweise sogar gefährlich sind.

Irrtum 1: "Wände müssen atmen"

"Wände müssen atmen, damit es im Innern eines Hauses nicht zu Sommerfeuchte kommt!" So weit verbreitet diese Meinung auch sein mag - sie ist schlichtweg falsch. Anders als bei Kleidungsstücken kann eine Hauswand nämlich grundsätzlich nicht zu einem Luftaustausch beziehungsweise zu einer Absorption von Feuchtigkeit beitragen. Eine gesunde Bausubtanz vorausgesetzt, sind Wände immer luft- und winddicht. Auftretende Sommerfeuchte oder gar ein bereits entstandener Befall mit Schimmelpilzen entspringt aus diesem Grunde kaum einer "zu starken Dämmung" oder einer "zu geringen Atmungsaktivität". Was hingegen stimmt ist, dass es ohne ausreichende Luftzirkulation in der Tat zu ungesundem Klima und - schlimmstenfalls - auch zu Schimmelpilzbefall kommen kann. Allerdings erfolgt diese Luftzirkulation nicht über die Wände, sondern durch richtiges Lüften

Irrtum 2: "Häufiges Lüften schützt generell vor Sommerfeuchte"

Beim Lüften schließt sich nahtlos Irrtum Nr. 2 an: Die Vorstellung, dass häufiges Lüften vor Sommerfeuchte schützt. Dies gilt aber eben gerade nicht in der warmen Jahreszeit! Hier sollten Sie an Tagen mit einer Außentemperatur mit mehr als 25 Grad tagsüber am besten alle Fenster geschlossen halten. Auch das ansonsten durchaus empfehlenswerte Stoßlüften sollte hier unterbleiben. Der Grund: Heiße Sommerluft führt im kühleren Hausinnern zu Kondensation - und damit zu Sommerfeuchte! Die Folge ist ein schlechtes Raumklima und unter Umständen auch die Ausbildung von Schimmel. Es gilt daher die Regel: Bei starker Sommerhitze ausschließlich in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden lüften!

Irrtum 3: "Hohe Luftfeuchtigkeit ist gut für die Gesundheit"

Grundsätzlich sollte die Luftfeuchtigkeit im Innern eines Hauses zwischen 30 und 55 Prozent liegen. Bei diesen Werten herrscht ein gesundes und auch für die Bausubstanz verträgliches Raumklima. Leider werden die negativen Auswirkungen zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht selten heruntergespielt und in Sachen Sommerfeuchte zu Gelassenheit geraten. Ein fataler Irrtum, denn bei mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit herrschen ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Schimmelpilzen. Halten Sie die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Wohnhaus deshalb stets im vorgenannten Bereich. Ein Tipp hierzu: Mit einem Hygrometer wissen Sie schnell und einfach, wie es um die aktuellen Werte bestellt ist und können gegebenenfalls regulierend eingreifen.

Irrtum 4: "Mit Essig kann man Schimmel vertreiben"

Bloß nicht! Mit gewöhnlichem Essig aus dem Supermarkt vertreiben Sie keinen Schimmel, sondern tragen sogar noch zu seiner weiteren Ausbreitung bei. Vor allem auf kalkhaltigen Flächen kann dadurch viel Schaden angerichtet werden. Wenden Sie sich stattdessen lieber an einen Fachbetrieb und lassen Sie sich professionell darüber beraten, was Sie gegen möglichen Schimmelpilzbefall tun können.

Irrtum 5: "Die Ursache feuchter Wände ist egal, Hauptsache der Schimmel wird bekämpft"

Dieser Irrtum kann Sie teuer zu stehen kommen, denn letztlich wird der Schimmelpilz auch nach seiner Entfernung immer wieder zurückkehren, wenn die Ursachen seiner Entstehung nicht vollständig beseitigt worden sind. Auch kann beispielsweise eine defekte Drainage oder ein leckendes Abfluss- oder Wasserrohr für die Sommerfeuchte im Haus verantwortlich sein. Sie tun deshalb gut daran, der tatsächlichen Ursache von Feuchtigkeit im Innern Ihres Hauses auf den Grund zu gehen. Am besten bedienen Sie sich hier fachmännischer Hilfe. So sind Sie auf der sicheren Seite und können einen Schimmelpilzbefall für die Zukunft ausschließen.